Zu den Füßen der Statue des Führers Deng Xiaoping auf dem Lianhua-Berg verleiht die starke Nord-Süd-Achse dem Zentrum Shenzhens und den wichtigsten Gebäuden der Stadt Ordnung. Diese Achse führt direkt durch die Stadt Huanggang, in der die Menschen seit Generationen in einer traditionellen Gemeinschaft zusammenleben. Der städtische Alltag hat einen hohen sozialen Stellenwert; Huanggangs Ahnentempel und ähnliche Stätten stellen für die Gesellschaft zusätzliche kulturelle Werte dar. Das Ziel dieses Projekts besteht darin, dieser authentischen Gemeinschaft eine zeitgemäße, dem 21. Jahrhundert entsprechende Form zu geben.
Städtebaulich berücksichtigt dieses Planungskonzept die Zentralachse, indem ein großer Freiraum zwischen den Gebäuden eröffnet und auf die gesamte Tiefe des Areals fortgeführt wird. Im nördlichen Bereich des Areals werden vier Hauptobjekte entlang der Achse in Richtung Huanggangs Ahnentempel angeordnet und mit achtsam angepassten Freiräumen für eine natürliche Belüftung separiert. Drei dieser Objekte sind in sechs 162Meter hohe Wohnblöcke untergliedert, während der Vierte mit gleicher Höhe drei Wohnungstypen unterschiedlicher Größe beherbergt und den Endpunkt des Komplexes an der Ostseite darstellt. Am entgegengesetzten Ende des Areals entsteht ein weiterer 108Meter hoher Wohnungskomplex bestehend aus zwei Objekten und untergliedert in vier Gebäude parallel zur Fumin Road und auf einer Linie mit dem Huang Xuan Hotel im Osten.
Um den ursprünglichen Charakter der Stadt Huanggang in eine moderne Sprache zu übersetzen, ist der Respekt für ihre Identität elementar. Ein Hauptaspekt besteht darin, die einzigartige diagonale Anordnung der Stadt im Kontext der sie umgebenden Stadtplanung in ein dreidimensionales Modell zu überführen. Dadurch wird die Quintessenz des Areals sogar vom Lianhua-Berg anhand der urbanen Größe des Komplexes erkennbar gemacht, als wäre er ein überdimensionales Display.
Für den Erhalt des Gemeinschaftscharakters der Stadt sind die Gebäude über viele öffentliche und halböffentliche Räume miteinander verbunden, etwa über den weitläufigen Dachgarten, der zu Treffen und Entspannung einlädt, oder die Gemeinschaftsfläche im 31. Stock im Westteil der nördlichen Gebäude. Eine Sky Bridge verbindet Ost-und Westteil und verstärkt den Ausdruck von Freiraum zwischen beiden Teilen des Komplexes. Er erinnert so mit seinem Erscheinungsbild an ein Tor und macht die urbane Achse auch aus der Entfernung besser sichtbar.
Für die unteren Stockwerke der zwei Reihen Wohnungshochhäuser legt der Entwurf eine erstklassige Geschäftsfläche vor, die Mietern im Innenbereich attraktive und flexible Flächen bietet. Die Geschäftsfläche wird unterirdisch nahe der dort angelegten Eishalle angebunden und oberirdisch durch den inneren Boulevard abgegrenzt, der gesäumt von hellen pilzförmigen Glasdächern entlang der urbanen Zentralachse verläuft.
Dieses Gebäude fungiert als Adapter im urbanen Kontext, indem es nicht nur die Gemeinschaftsfunktiondes 31. Stocks der nordöstlichen Wohnungshochhäuser indirekt mit der Erde und direkt mit dem Huang Xuan Hotel verbindet, sondern auch die Geschäftsfläche vervollständigt und mit dem Huang Xuan Hotel über ein helles Großbildwandsystems einen Dialog eingeht. Dieses soll vom Künstler Ned Kahn entworfen werden, der international für seine Kreationen kinetischer Fassaden bekannt ist, welche je nach Windrichtung und -stärke fließende, veränderliche Muster anzeigen.